Mit der flächendeckenden Einführung von ISPI Next in Deutschland 2014/2015 wurde auch AIR in den Werkstätten eingeführt. AIR steht für „Aftersales Information Research“ und vereint die wichtigsten IT-Anwendungen in der Werkstatt unter einer gemeinsamen Benutzeroberfläche.

Obwohl das Informations- und Rechercheinstrument inzwischen seit knapp drei Jahren verfügbar ist, gehört AIR nach wie vor zu den wohl am meisten unterschätzten Anwendungen im BMW Aftersales.

Die einzelnen AIR Applikationen und Releases

Zu den wichtigsten AIR-Integrationen gehören die Teile aus dem Elektronischen Teile Katalog (ETK), die Arbeitswerte, Befunde und Pakete aus den Kaufmännischen Service Daten (KSD), die Maßnahmen aus PuMA (Produkt- und Maßnahmenmanagement Aftersales) und die Reparaturanleitungen aus der Integrated Service Technical Application (ISTA).

Mit dem Release 1611 erhielt AIR ein vollständig neues Oberflächendesign. Die Startseite wurde vollständig modernisiert und mit einer neuen Suchfunktionalität ausgestattet. Mit den beiden Releases 1703 und 1707 wurden zahlreiche Verbesserungen an AIR vorgenommen, wie beispielsweise die Integration der Schlüsselhistorie (inklusive Statusanzeigen grün, gelb & rot), die Anzeige von Marketingpaketen (MKP) und Value-Line-Paketen (VLP) und die Editierbarkeit der Arbeitszeitwerte (AZ).

Zugriff auf AIR

Der Zugriff auf AIR erfolgt entweder durch einen direkten Absprung von ISTA in AIR, oder durch die Eingabe der Fahrgestellnummer  – und seit dem Release 1707 auch durch die Eingabe des Kennzeichens – auf der AIR Startseite.

Wird in ISTA ein Fehlerspeicher ausgelesen oder ein Testmodul durchgeführt, hat der Anwender die Möglichkeit, aus ISTA heraus die für die Fahrgestellnummer relevanten PuMA Maßnahmen, Reparaturanleitungen oder Instandsetzungen anzeigen zu lassen beziehungsweise auf die benötigten Teile, Arbeitswerte, Befunde Pakete etc. zuzugreifen. Das Diagnoseergebnis aus ISTA wird in AIR gespeichert und kann dort von allen Mitarbeitern des Betriebs eingesehen werden. Wird AIR unabhängig von ISTA genutzt, reicht die Eingabe der Fahrgestellnummer oder – neuerdings – des Kennzeichens in der Kopfzeile von AIR.

Merkliste

Eine besonders hilfreiche Funktion innerhalb von AIR ist die „Merkliste“. Sie ermöglicht, das Sammeln und „Merken“ aller Fahrzeug relevanter Informationen zur späteren Verwendung. Jeder Mitarbeiter im Betrieb kann Informationen aus verschiedenen Detailansichten in der Merkliste sammeln und somit seinen Kollegen zur weiteren Verwendung zur Verfügung stellen. Derzeit werden Arbeitswerte, Befunde, Instandsetzungen, Pakete, Maßnahmen Bildtafeleinheiten, Wartungspläne und Reparaturanleitungen von der Merkliste unterstützt.

Ist die benötigte Schnittstelle zwischen AIR und dem Dealer Management System (DMS) korrekt eingerichtet, kann die Merkliste direkt in den Auftrag/in das DMS übertragen werden. Unter prozessualen Gesichtspunkten hat dies wiederum ein enormes Potenzial, die Abläufe im Betrieb und die Schnittstellen zwischen Werkstatt, Teilevertrieb und Service Berater merklich zu verbessern. So ist es mit dieser Funktionalität erstmals möglich, nahezu vollständig digitale Prozesse im Falle einer Auftragserweiterung und/oder zur Dokumentation der Leistungen des Monteurs in der Werkstatt einzuführen. Auf einen Schlag vorbei wären damit die Zeiten, in denen der Werkstattmitarbeiter mit seiner unleserlichen Handschrift die von ihm erbrachten Leistungen lückenhaft auf die Rückseite des Auftrags schmiert. Stattdessen würde der Service Berater jedes zusätzlich benötigte Teil und jedes zusätzlich erbrachte AW – einschließlich AZ-Zeiten – standardmäßig in der AIR Merkliste finden. Auf Knopfdruck könnte er die in der Merkliste enthaltenen AW, Teile und Pakete in den Auftrag übertragen.

Prozessuale und technische Umsetzung.

Prozessual sollte die Einführung eines „digitalen Dokumentationsprozesses in der Werkstatt mittels AIR“ nicht unterschätz werden. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass es sich hierbei um ein klassisches Schnittstellenthema handelt, von dem der Service Berater, die Werkstatt und der Teilevertrieb gleichermaßen betroffen sind. Zunächst sollte also der zukünftige Optimalprozess mit allen Beteiligten besprochen und ausgiebig diskutiert werden, um Fehler und Ärger von vornherein möglichst auszuschließen. Gerne bieten wir hier unsere Unterstützung an und bringen unser Prozesswissen in die Diskussion mit den Projektbeteiligten ein.

Um die AIR Merkliste in das DMS übertragen zu können, muss die Schnittstelle zwischen AIR und dem DMS aktiviert werden und eine entsprechende Softwareabsicherung vorgenommen werden. Auch hier bieten wir Ihnen unseren Support an: Unsere IT-Spezialisten kümmern sich gerne um die AIR-DMS-Schnittstelle und sorgen dafür, dass alles korrekt konfiguriert und abgesichert ist.

Fazit.

AIR ist heute bereits ein mächtiges (und nach wie vor unterschätztes) Tool zu Informations- und Recherchezwecken in der Werkstatt. Über die AIR-DMS-Schnittstelle kann die AIR Merkliste in das DMS/in den Auftrag übertragen werden. Dies wiederum ist der ideale Wegbereiter für den „digitalen Dokumentationsprozesses in der Werkstatt“.

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Armin Müller

Autor Armin Müller

Armin Müller ist Gründer und Geschäftsführer der drehmoment Unternehmensberatung GmbH.

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